Die enorme Leistungsfähigkeit Europas wurde bisher nur durch den scheinbar unerschöpflichen Zustrom von Energie aus Asien ermöglicht. Energie war so günstig, dass wir einen erheblichen Teil unserer produzierten Güter exportieren konnten. Die Sprengung der Northstream Gaspipelines hat mir aber folgendes gezeigt: Niemand weiß, welche Optionen die Machthaber in unserer Welt für die Zukunft auswählen werden. Es kann sein, dass sie sich dafür entscheiden, Wind- und Solarenergie zu subventionieren und Europa zu deindustrialisieren. Es kann aber auch sein, dass sie die Möglichkeit bevorzugen, einen eurasischen Wirtschaftsraum auf Basis von Kohle, Erdöl und Erdgas als Energiequellen zu fördern. Wir wissen es nicht und haben auch nicht die Daten, um Rückschlüsse auf die zukünftigen Optionen abzuschätzen. Wenn ich als Unternehmer Projekte in die eine oder andere Richtung anschiebe, ist die Erfolgschance nicht abschätzbar. Ich weiß nur eines: Viele materielle und unflexible Ressourcen in ein Projekt zu stecken, verringert die Handlungsmöglichkeiten.
Deshalb realisiere ich neue Ideen in der virtuellen Welt, um dadurch das nötige Know-How zu schaffen, um in jedem Szenario handlungsfähig zu sein. Wenn ich fertige Pläne habe, kann ich diese jederzeit schnell aus der Schublade ziehen.
Die Realisierung von Ideen in der virtuellen Welt ermöglicht es, Ideen auszuprobieren, so
dass diese sich bewähren können oder verworfen werden. Wenn sich eine Idee in der
Immateriellen Welt bewährt hat, kann diese dann in der Materiellen Welt umgesetzt werden.
So werden weniger Dinge produziert, die dann kaum genutzt auf dem Müll landen.
Virtuelle Welten können auf verschiedene Weise erzeugt werden. Bekannt sind virtuelle
Welten in Form von Computerspielen oder in Form von Bildern, die in speziellen VR-Brillen
betrachtet werden können. Die virtuelle Welt beginnt allerdings schon viel früher mit der Erstellung
einer Skizze oder einer Beschreibung. Die virtuelle Welt wird dann konkreter, wenn sie mit
Zahlen hinterlegt wird und mit Berechnungen konkretisiert wird. Ab dieser Konkretisierung ist
die virtuelle Welt fest. Jetzt können detaillierte Skizzen, Zeichnungen und Modelle angefertigt
werden, die die virtuelle Welt sichtbar werden lassen. Computer können mit diesen zahlen
Bilder erzeugen, die man aus Computerspielen kennt. Ab diesem Zeitpunkt können
Menschen dann mit dieser Virtuellen Welt interagieren. Sie können Modelle bauen und diese erproben oder sich durch Life-Action-Rollenspiele in die Modelle gedanklich hineinversetzen.
Sobald dann in Zukunft ein das Eintreten eines Szenarios deutlich wird, ist das Szenario nicht mehr fremd und die fertigen Pläne können schnell in die Tat umgesetzt werden.