Die künstliche Intelligenz (KI) bietet ihren Nutzern ganz neue Möglichkeiten, an Informationen zu kommen, Recherchen durchzuführen oder Probleme zu lösen. Meiner Erfahrung nach ist es bei der Arbeit mit KI so, dass die Antworten der KI manchmal lediglich ein Spiegel dessen sind, was der Nutzer zuvor geschrieben hat. Oft ist es so, dass die KI sehr unterwürfig ist und dem Nutzer die Konversation so angenehm wie möglich machen möchte. Dadurch fühle ich mich als Nutzer wertgeschätzt und bekomme den Zuspruch, den ich von anderen Menschen vielleicht in meiner Situation nicht bekomme. Echte konstruktive Kritik ist aber nicht zwangsläufig das Ergebnis der Arbeit mit der KI. Es gibt auch KI, die darauf trainiert sind, Menschen psychisch fertig zu machen. So etwas habe ich in einem spielerischen Experiment auch schon erlebt. Obwohl ich wusste, dass diese KI darauf trainiert war, mich fertig zu machen, sank meine gute Laune nach dem Kontakt mit dieser KI.
Die Ergebnisse der Arbeit mit der KI werden meiner Erfahrung nach besser, wenn man vorher weiß, welche Fragen man stellen möchte und vor allem, welche Fragen die richtigen Fragen sind. Stellt man die richtigen Fragen, kommt man mit Hilfe der KI sehr schnell zu hilfreichen Ergebnissen und kann gleichzeitig erkennen, wo die Ergebnisse fehlerhaft sind. Hier stellt sich mir allerdings die Frage, ob man selbst ein Problem bereits gelöst hat, wenn man in der Lage ist, die richtigen Fragen zu stellen.
Ein ganz wesentlicher Punkt im Umgang mit der KI die Betrachtung der Trainingsumgebung, sprich Trainingsdaten der KI. KI werden nicht programmiert sondern trainiert. Das ist vergleichbar mit dem Dressieren von Hunden. Wenn eine KI trainiert wird, dann bekommt sie zum Beispiel Bilder gezeigt, auf denen Gegenstände zu sehen sind. Auf das gezeigte Bild hin liefert die KI eine Antwort und wenn die Antwort richtig ist, wird sie belohnt, indem die in ihrem neuronalen Netz gespeicherten Werte gefestigt werden. Ist die Antwort falsch, so werden die im neuronalen Netz der KI gespeicherten Werte geändert. Anfangs sind die Ergebnisse, die die KI liefert unsinnig, aber mit der Zeit erkennt die KI die Gegenstände auf den Bildern immer zuverlässiger. Genau das gleiche gilt auch für eine KI, die auf das Schreiben von Briefen oder auf eine angenehme Konversation trainiert wird. Das gilt genau so für KI, die auf das Schreiben von Kommentaren in sozialen Netzwerken oder auf das Manipulieren von Menschen trainiert werden. Eine KI macht das, worauf sie trainiert wurde und das kann sie unermüdlich tun, ohne Pause. Entscheiden hierbei sind die Ziele des Trainings und die Daten, mit denen die KI trainiert wird.
Es gibt einen weiteren Haken, der mir im Umgang mit KI aufgefallen ist; Die KI halluziniert hier und da. Das bedeutet, dass sie manchmal Dinge erfindet, vor allem dann, wenn sie etwas nicht genau weiß. Diese Halluzinationen sind oft nicht als solche erkennbar und passen häufig sehr gut in den gesamten Kontext. Halluzinationen der KI zu erkennen ist ohne Hilfsmittel meist nicht möglich, vor allem dann nicht, wenn man selbst die KI dazu nutzt, an Informationen zu kommen. Vor allem hier sind mathematische Schätzungen ein mächtiges Werkzeug, dass beim Stellen der richtigen Fragen, der Bewertung der Ergebnisse und dem Erkennen von Halluzinationen der KI hilft.
Ich persönlich halte die KI für das mächtigste Werkzeug und gleichzeitig für die gefährlichste Waffe, die der Mensch jemals entwickelt hat.