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Die Zukunft Europas

In den letzten Jahrhunderten entwickelte sich Europa zu einer Industriegesellschaft. Dies war nur möglich, weil Energie in großer Menge zu Verfügung stand. Das Wirtschaftskonzept Europas bestand bisher darin, Rohstoffe und Energieträger aus seinen Kolonien zu importieren, daraus Industrieprodukte herzustellen und diese Produkte dann in die Kolonien zu exportieren. Durch die Automatisierung der industriellen Produktion in Europa konnten diese Produkte zu niedrigen Preisen exportiert werden, so dass sich in den Kolonien kaum eine konkurrenzfähige Industrie entwickeln konnte. So befand sich Europa die letzten Jahrzehnte in einer bequemen Lage, in der der Wohlstand gesichert war.

Die angebliche Sprengung der Northstream Pipelines und der Boykott von Energieimporten aus Russland waren Ereignisse, die deutlich machten, dass eine Belieferung von Europa mit Energie zu günstigen Preisen von den Eigentümern der Welt nicht mehr gewünscht ist. Die Versorgung Europas mit Flüssiggas über Gastanker ist nur eine Übergangslösung, um einen kontrollierten Umbau des Wirtschaftssystems zu ermöglichen. Wie ich im Abschnitt über die Energiewende gezeigt habe, ist der Betrieb einer Industriell geprägten Exportwirtschaft allein mit erneuerbaren Energien nicht möglich. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Zeit der Exportwirtschaft in Europa vorbei ist und dass sich die Produktion von Gütern in andere Teile der Welt verlagern soll. Eine positive Zukunftsvision, die daraus folgen könnte, wäre die Umstellung des Schwerpunktes der europäischen Wirtschaft hin zu immateriellen Gütern wie Wissenschaft, Kunst und Kultur in einer freien Gesellschaft.

Eine mögliche Zukunft
Die letzten drei Jahre haben mir allerdings gezeigt, dass Demokratie und Freiheit für die meisten Menschen in der Welt nicht wirklich wichtig ist. Als die Regierungen weltweit die Grundrechte, soweit diese vorhanden waren, per Verordnung mit einem Fingerschnippen außer Kraft gesetzt hatten, haben die meisten Menschen dies begrüßt. Selbst viele der Menschen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen gewehrt haben, halten von Grundrechten und Freiheit nicht viel. Sie haben auf das Problem der Armut und der Arbeitslosigkeit nur eine Antwort: „Die sollen arbeiten und uns nicht auf der Taschen liegen.“ So habe ich das nur zu oft selbst gehört. Ich denke, die meisten Menschen haben keine Ahnung von dem, was sie wirklich wollen und sind dankbar für eine Obrigkeit die sagt, in welche Richtung marschiert werden soll.  Deshalb ist die Option der Umstellung hin zu einer freien Gesellschaft, die von Wissenschaft, Kunst und Kultur geprägt ist, für mich eher unwahrscheinlich, auch wenn ich sie begrüßen würde.

Das, was ich für wahrscheinlicher halte, ist die Schaffung einer sozialistischen digitalen Planwirtschaft mit einem Sozialkreditsystem. In unserer heutigen Zeit bestehen die technischen Möglichkeiten, die Welt auf eine andere Weise zu regieren, als dies in der Geschichte möglich war. Wenn ich sehe, wie die ganze Welt in der sogenannten Corona-Pandemie innerhalb weniger Wochen gleichgeschaltet wurde, gehe ich davon aus, dass die technischen Systeme zur Kontrolle der Weltbevölkerung bereits installiert sind. Wenn ich weiterhin die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) wie z.B. ChatGPT betrachte, gehe ich auch davon aus, dass diese KI-gestützten Kontrollsysteme in der Lage sind, die Weltgesellschaft insgesamt in Echtzeit zu analysieren, so wie es der menschliche Verstand niemals könnte. Die Vorboten der Auswirkungen dieser neuen Technik, haben wir meinem Gefühl nach in der Corona-Pandemie in einem Testlauf zu spüren bekommen.

Wo in der Geschichte die Planwirtschaft aufgrund fehlender Daten, begrenztem Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge und Korruption gescheitert ist, stehen den Eigentümern der Welt heute Computer mit gigantischer Rechenleistung zu Verfügung. Diese Computer sammeln Daten und künstliche Intelligenzen analysieren diese Daten schneller, als dies ein Mensch jemals tun könnte. Jede Suchanfrage, die ein Nutzer von Google in das Eingabefeld seines Browsers eingibt, erzeugt einen Datensatz. Dieser Datensatz beinhaltet eine Frage, mit der sich ein Mensch beschäftigt. Aus den Millionen von Suchanfragen, die täglich bei Google eingehen, lässt sich ein Eindruck davon gewinnen, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht. Werden diese Daten zusammen mit den Daten der Produktionsunternehmen, Krankenkassen, Behörden, Kaufhäusern und Banken mit Hilfe von künstlicher Intelligenz analysiert, lässt sich eine Planwirtschaft sehr präzise organisieren.

Eine digital organisierte Planwirtschaft scheint eine mögliche Lösung für viele Probleme, aber ist alles andere als eine rosige Zukunft. Die Computer mit künstlicher Intelligenz sind nicht im Eigentum einer freiheitlichen Gesellschaft sondern in den Händen der Eigentümer dieser Welt. So wissen die Eigentümer dieser Welt sehr genau, was die Menschen wollen und was sie brauchen und sie bestimmen auch, welche Informationen die Menschen bekommen um das zu tun, was sie tun sollen. Hier liegt die wirkliche Macht und ich denke, dass die Corona-Pandemie das erste Ereignis war, wo wir die weltweite Macht dieses bereits installierten Kontrollsystems offen gesehen haben. In der Offenbarung des Johannes im neuen Testament der Bibel ist das Wesen dieses Systems bildhaft beschrieben:

„Und ich trat an den Sand des Meeres und sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung. Und das Tier, daß ich sah, war gleich einem Parder und seine Füße wie Bärenfüße und sein Mund wie eines Löwen Mund. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Stuhl und große Macht. Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche Wunde ward heil. Und der ganze Erdboden verwunderte sich des Tieres und sie beteten den Drachen an, der dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kriegen? Und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ward ihm gegeben, daß es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang. Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte und die im Himmel wohnen. Und ward ihm gegeben, zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ward ihm gegeben Macht über alle Geschlechter und Sprachen und Heiden. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes, das erwürgt ist, von Anfang der Welt. Hat jemand Ohren, der Höre!“
(Offenbarung 13,1-9)

Das Ziel dieses Systems, dass die Eigentümer dieser Welt bereits heute installiert haben, ist Kontrolle über die Massen von Menschen, die nicht wissen, wozu sie auf dieser Erde sind. Dieses System, beinhaltet die Erfahrungen aller vorherigen Imperien. Die Architekten dieses System haben die Erfahrungen der vergangenen Imperien dazu verwendet um ein Kontrollsystem zu erschaffen, dass technisch ausgereift ist. Wenn die Infrastruktur dieses Systems vollständig ausgebaut sein wird, wird dieses System perfekt sein und niemand wird es abschaffen können. Die meisten Menschen werden dieses System lieben.

Die Eigentümer dieser Welt, denen die Infrastruktur dieses Systems gehört, haben eine Idealvorstellung, wie die Welt aussehen soll. Sie wollen eine schöne Welt, für die sie bewundert werden. Eines ist dabei klar: Die Eigentümer stehen an der Spitze des Wohlstandes. Sie benötigen die Massen an Menschen immer weniger, die in den Fabriken den Wohlstand dieser Welt erarbeiten oder als Soldaten in die Schlacht ziehen. Ab dem Zeitpunkt, an dem Maschinen in den Fabriken die Güter des täglichen Bedarfs und auch Produktionsmaschinen produzieren, oder als Soldaten auf den Schlachtfeldern kämpfen können, werden die meisten Menschen nicht mehr gebraucht. Wenn die Eigentümer dieser Welt irgendwann den Gefallen an den Menschenmassen verlieren, werden diese Menschenmassen abgeschafft. Die Menschen, die dann noch in dieser idealen Welt leben, haben nur einen Zweck: Sie sollen die Eigentümer der Welt als Schöpfer der idealen Welt rühmen und bewundern.

Die Wiederkunft Jesu
Ab dem Zeitpunkt, an dem die Meisten Menschen weltweit für die Produktion des Wohlstandes nicht mehr gebraucht werden, entscheidet sich, was mit den Menschen geschehen wird. Ich denke, dass die Bibel hier eine Antwort gibt. In der Offenbarung des Johannes findet sich folgender Hinweis:

„Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des  lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.“
(Offenbarung 21,5-8)

So wie ich das sehe, ist eines ganz klar: Für die Menschen, die ihren Sinn in der Jagd nach dem Geld gefunden haben, wird eine Welt zusammenbrechen. Diese Menschen werden unglücklich sein und nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Sie werden weiter versuchen, dem Geld hinterher zu jagen und gegeneinander um die verbliebenen Arbeitsplätze oder um Marktanteile zu kämpfen. Das System der Jagd nach dem Geld wird aber Stück für Stück kollabieren und die Menschen mit sich reißen, die daran glauben.

Die Menschen aber, die ihre Verbindung zu Gott nicht verloren haben, werden in ihrem Inneren ein Paradies auf Erden finden. Durch die technischen Errungenschaften werden sie materiell keine Not mehr leiden müssen. Sie werden nicht die Eigentümer der Welt verehren sondern sich Gott zuwenden. Durch ihre Verbindung zu Gott, dem Schöpfer der Welt, können sie all das Gute in ihrem Leben in Dankbarkeit genießen. Die Menschen werden ihren Tätigkeiten nicht mehr nachgehen, um dem Geld hinterher zu jagen, sondern um ihrer Berufung zu folgen, die ihnen von Gott in die Wiege gelegt wurde. So werden diese Menschen ein erfülltes Leben in Gemeinschaft mit Gott haben und sie werden allen anderen Menschen, auch den Eigentümern dieser Welt, ein Licht sein.

 

Reich Gottes

Wenn ich mich heute umschaue, sehe ich, dass sich die ganze Welt in einem historischen Umbruch befindet. Der Druck auf die meisten Menschen nimmt zu. Gesellschaftliche Werte, die heute noch hoch gehalten werden, zerfallen und bei vielen Politikern und Amtsträgern hat man das Gefühl, dass sie völlig den Verstand verloren haben. Ich könnte den ganzen Tag Vorträge darüber halten, was in unserer Gesellschaft schief läuft. Dadurch würde aber nichts besser werden und wir kämen keinen Schritt näher an das, was Gott für uns ursprünglich wollte. Deshalb möchte ich erst einmal einen Blick darauf werfen, was Jesus über das Reich Gottes gesagt hat. Dazu erzählte er ein Gleichnis:

„Es ging ein Säemann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und ward zertreten und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf. Und etliches fiel auf den Fels; und da es aufging, verdorrte es, darum daß es nicht Saft hatte. Und etliches fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s. Und etliches fiel auf ein gutes Land; und es ging auf und trug hundertfältige Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat, zu hören, der höre!
[…]
Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an; und die haben nicht Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind die, so es hören und gehen hin unter den Sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens und ersticken und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land sind, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Niemand aber zündet ein Licht an und bedeckt’s mit einem Gefäß oder setzt es unter eine Bank; sondern er setzt es auf einen Leuchter, auf daß, wer hineingeht, das Licht sehe. Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werde, auch nichts Heimliches, das nicht kund werde und an den Tag komme.“
(Lukas 8,5-8.11-17) [1]

Dieser Abschnitt des Lukas-Evangeliums beinhaltet einige entscheidende Dinge: Das Reich Gottes entsteht im Menschen durch das Wort Gottes. Wenn es im Menschen entstanden ist, ist es wie ein Licht, das vielen Menschen im Leben einen Weg weisen kann. Das Reich Gottes wird nicht von Menschen geschaffen sondern es wächst von sich aus. Es muss nicht mit Gewalt verbreitet werden, sondern es ist von sich aus ein Licht für andere Menschen.

Es gibt aber Voraussetzungen die nötig sind, damit das Reich Gottes im Menschen erst entstehen kann: Es muss ein fruchtbarer Boden vorhanden sein. Das bedeutet, dass ein Mensch, in dem das Reich Gottes entstehen soll, möglichst frei sein muss von Rastlosigkeit, Ängsten, Alltagssorgen, Reichtum und Gier.
Wenn ein Mensch möchte, dass für ihn das Reich Gottes kommt, sollte er daran arbeiten, seine Rastlosigkeit, seine Ängste, seine Alltagssorgen, seinen Reichtum und seine Gier aus seinem Leben zu drängen. Das bedeutet, dass dieser Mensch sich jeden Tag selbst hinterfragt, sich seine Fehler bewusst macht und sein Leben ändert. Alle Situationen, die zu Rastlosigkeit, Ängsten, Alltagssorgen, Reichtum und Gier führen, müssen hierbei konsequent geändert werden. Menschen, die in diesen geschützten Raum eindringen wollen, müssen aus diesem Bereich konsequent herausgehalten werden, so hart das klingt. Dadurch entsteht ein geschützter Raum, in dem das Wort Gottes wirken kann. Das tägliche Lesen in der Bibel bringt das Wort Gottes in den geschützten Bereich, der im Menschen und seiner direkten Umgebung entstanden ist. Das Wort Gottes beginnt dann nicht durch die Bemühungen des Menschen sondern von sich selbst aus zu Früchte zu tragen. Näheres über diese Früchte steht im Brief des Apostels Paulus an die Galater. (Galater 5, 18-23) Das Reich Gottes, das im Leben eines Menschen wächst bleibt nicht unbemerkt und übt eine Anziehungskraft auf andere Menschen aus. So wächst es von sich aus und ist dabei nicht aufzuhalten. Wie schnell es wächst, liegt in Gottes Hand, aber eines Tages ist es plötzlich da. Jesus spricht sehr viel darüber in den Evangelien, aber das würde den Rahmen dieses Textes hier sprengen.

Reale Welt – Virtuelle Welt
In der realen Welt ist es so, dass wir mit Hilfe der Technik geschützte Räume mit lebensfreundlichen Bedingungen schaffen müssen, um in der Welt überleben zu können. Wir brauchen auch andere Menschen, die uns helfen zu überleben, genau so wie wir anderen Menschen helfen. Dabei müssen oft schwierige Probleme gelöst werden, wofür oft ein großer Aufwand nötig ist. Neue Ideen sind manchmal nur schwer umsetzbar und ob sie dann funktionieren, ist oft unklar.

Besitzt ein Mensch einen geschützten Raum um sich, in dem das Wort Gottes Frucht bringt, so ist er in der Lage, sich darüber klar zu werden, welches Leben er möchte. Neue Ideen können entstehen, sie können durchgespielt werden, ohne dass dabei Schaden verursacht wird und andere Menschen und die Umwelt in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei der physikalischen Bewertung der Ideen helfen die Naturwissenschaften. Je nach dem, wie die Bewertung aussieht, können Ideen weiter gedacht, oder verworfen werden. Ich nenne diesen Raum, wo Ideen durchgespielt werden, die virtuelle Welt. Dabei muss aber immer klar sein, dass diese Ideen keinen Anspruch darauf haben, in die Realität umgesetzt zu werden. Das ist sehr wichtig, weil aus Ideen sonst schnell Ideologien werden, sie wiederum zu Gewalt führen. Wenn eine Idee gut ist, ist sie wie ein Licht im Dunkeln. Diese Idee wird dann von sich aus Realität werden.

[1] Luther Bibel 1912

Die erneuerte Schöpfung

Meine Frau hat mir heute gezeigt, wie das japanische Schriftzeichen für das Wort „Metall“ aufgebaut ist. Ein Teil des Schriftzeichens besteht aus drei Elementen: Das erste Element des Schriftzeichens ist das Symbol für Erz, das zweite das Symbol für Erde und das Dritte das Symbol für Berg. In diesem Schriftzeichen steckt die Tatsache, dass für die Herstellung von Metall ein großer Aufwand, harte Arbeit in Bergwerken und eine enorme Umweltzerstörung notwendig sind.

Der Aufwand, der in der Herstellung der alltäglichen Dinge steckt, ist uns meist gar nicht bewusst. Uns ist nur wichtig, dass uns das zu Verfügung steht, was wir für ein komfortables Leben brauchen. Wo es her kommt, interessiert uns nicht. Das menschliche Leid, das oft in der Herstellung dessen steckt,was wir besitzen, ist uns meist auch egal. Doch was wollte Gott für uns? Wollte Gott, dass Menschen für den Wohlstand anderer in Bergwerken arbeiten? Wollte Gott, dass wir Menschen nur den Mund öffnen müssen und das Essen ihnen in den Mund fliegt ? In der Bibel steht dazu etwas interessantes. Im Buch des Propheten Jesaja, steht im 65 Kapitel:

„Darum spricht der Herr also: …Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen; … Sie werden Häuser bauen und bewohnen; sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. Sie sollen nicht bauen, was ein andrer bewohne, und nicht pflanzen, was ein andrer esse. Denn die Tage meines Volke werden sein wie die Tage eines Baumes; und das Werk ihrer Hände wird alt werden bei meinen Auserwählten.“
(Jesaja 65,13.17.21-22) [1]

Der Mensch selbst kann von sich aus nichts machen. Gott ist es, der die neue Schöpfung erschafft. Er gibt dem Menschen die Möglichkeit umzukehren und sich ihm wieder zuzuwenden. Wenn der Mensch sich wieder Gott zuwendet, kann er auf dieser Erde wieder in dem Garten leben, den Gott für den Menschen gewollt hat. Sich Gott zuzuwenden heißt nicht, den ganzen Tag nur fromme Sprüche zu klopfen und anderen zu sagen, wie sie fromm leben sollen. Es geht für jeden Menschen persönlich darum zu akzeptieren, dass er von der Gnade Gottes abhängig ist und dass er Gott ernst nehmen und seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst. Daraus ergibt sich für mich folgender Schluss:

Ich will niemanden Zwingen etwas zu tun, was er nicht will. Genau so will auch ich nicht zu etwas gezwungen werden, was ich nicht will. Wenn jemand sagt, das er nicht in einem Bergwerk arbeiten will, ist das für mich völlig in Ordnung. Wenn ich dennoch Metall benötige, muss ich mir etwas einfallen lassen, wie ich Metall herstellen kann, so dass ich selbst damit zufrieden bin.

Science-Fiction
Ich möchte als Ingenieur dazu beitragen, Möglichkeiten zu finden, wie wir Menschen mit Hilfe der Technik in Gemeinschaft mit Gott ein Leben führen können, dass ohne Zwang, die Ausbeutung anderer Menschen und die Zerstörung der Natur auskommt. Mir persönlich hilft die Mathematik bei der Suche nach diesen Möglichkeiten. In der Welt der Mathematik gibt es für mich keine Grenzen. Ich kann in der virtuellen Welt Ideen realisieren, ohne dabei Schaden zu verursachen oder Ressourcen zu verbrauchen. Sind die Ideen nicht sinnvoll, kann ich sie einfach wieder verwerfen. Klingen die Ideen gut, kann ich sie mit anderen Menschen teilen, so dass sie diskutiert werden können. Ich denke, dass mir diese Art von Science-Fiction dabei hilft, Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

Das tägliche Lesen in der Bibel hilft mir dabei, mein Verhalten zu prüfen und zu hinterfragen, um mich nicht in meiner Selbstsucht von Gott zu entfernen.

[1] Luther Bibel 1912

Der Garten Gottes

Unsere Gesellschaft, so wie sie heute in Europa strukturiert ist, ist darauf angewiesen, dass Ressourcen in allen Teilen der Welt ausgebeutet werden. In Europa werden die Rohstoffe aus aller Welt dann zu Industrieprodukten verarbeitet, die dann in die ganze Welt exportiert werden. Das ging in der Vergangenheit so weit, dass Deutschland voller Stolz als „Exportweltmeister“ bezeichnet wurde. Dabei war das Wirtschaftswachstum der Götze, der in vielen Lobliedern besungen wurde. In den letzten Jahrzehnten wurde so viel produziert, dass viele Menschen gar nicht mehr wissen, was sie mit den vielen Dingen, die sie besitzen, machen sollen. Ich denke, dass wir alle die Wertschätzung für das verloren, was uns zu Verfügung steht. Wenn wir etwas haben wollen, können wir es kaufen. Wenn wir etwas nicht mehr brauchen, werfen wir es auf den Müll. Die Umweltschäden, die bei der Herstellung der Produkte entstehen, betreffen uns nicht. Auch die Kriege, die für die Beschaffung der Rohstoffe geführt werden, bemerken wir nicht. Ich denke, dass auch der aktuelle Krieg zwischen der NATO und Russland im Grunde genommen um die Rohstoffe geführt wird, die in diesem riesigen Land vorhanden sind.

Ich frage mich an dieser Stelle, was Gott ursprünglich für den Menschen wollte. Im Alten Testament der Bibel im 1. Buch Mose, steht im zweiten Kapitel dazu:

“ Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte. In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist. […] Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen. Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«“
(1.Mose 2,8-9.15-16) [1]

Gott wollte, dass jeder Mensch auf der Welt mit allem versorgt ist, was er zum Leben braucht, damit der Mensch in Gemeinschaft mit Gott ein glückliches Leben führen kann. Der Mensch ist nicht der Eigentümer des Gartens, sondern hat die Aufgabe, den Garten Gottes wie ein Gärtner zu pflegen zu nutzen und zu bewahren. Wenn der Mensch sich allerdings anmaßt, die Weisheit Gottes zu besitzen und glaubt, beurteilen zu können, was gut und was schlecht ist fängt er an, sich von Gott zu entfernen. Genau diesen Größenwahn erleben wir heute. Dieser Größenwahn fängt damit an, dass Menschen über andere Menschen in ihrem persönlichen Umfeld urteilen. Der Größenwahn geht im Erwerbsleben weiter, wo Menschen über Befehlsketten andere Menschen beherrschen. Dieser Größenwahn setzt sich bis in die Politik und in die Finanzsysteme fort, wo für die ganze Welt beurteilt wird, was gut ist und was nicht. Das Ergebnis sehen wir heute: Wir sind am Beginn des 3. Weltkrieges, den Krieg um die Ressourcen dieser Welt.

Ich denke, dass wir aus allein aus dieser Misere nicht heraus kommen. Ideologien mit menschlicher Weisheit bringen uns dabei auch nicht weiter und führen nur zu noch mehr Elend. Ohne Jesus Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, werden wir nicht zum Vater im Himmel zurückfinden.

[1] Gute Nachricht Bibel, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft

Krieg

Wir haben Krieg in Europa und Deutschland ist wieder einmal aktiv dabei. Wenn ich daran denke, wird mir übel. Jede Kriegspartei sagt von sich, dass sie die Guten sind und gegen die Bösen kämpfen. Ich selbst habe keinerlei Einblicke in die Hintergründe des politischen und militärischen Geschehens und bin dennoch darauf angewiesen, die Lage einzuschätzen, weil ich die Konsequenzen meines Handelns tragen muss. Kein Politiker, kein Arbeitgeber, kein Militär kann mir dabei helfen. Eines weiß ich aber ganz gewiss: In Russland lagern riesige Mengen an Bodenschätzen, die Europa braucht. Für mich sieht es so aus, als ob der Westen einen Krieg anfängt, um die Rohstoffe Russlands in seine Gewalt zu bringen, anstatt freundschaftliche Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Ich finde das Verhalten des Westens zu kotzen.

Gott sei Dank, habe ich Gottes Wort in der Bibel, dass mit dabei hilft, das was ich sehe und höre einzuordnen. Jesus hat im Lukas Evangelium im Kapitel 6 folgendes gesagt:

„Denn es ist kein guter Baum, der faule Frucht trage, und kein fauler Baum, der gute Frucht trage. Ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man liest nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ (Lukas 6,43-45) [1]

Doch was sind die guten Früchte und was sind die schlechten Früchte? Auch hier gibt die Bibel eine genaue Antwort. Der Apostel Paulus sagt in seinem Brief an die Galater im Kapitel 5:

„Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, daß, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht.“
(Galater 5,19-23) [1]

Wenn ich mir nun die Früchte ansehe, die aus den Handlungen der Menschen in unserer Zeit wachsen, kann ich sehr genau unterscheiden, welcher Geist in welchem Menschen wirkt. Von hier an soll jeder selbst entscheiden, wo die Früchte des heiligen Geistes wachsen und wo die Früchte der menschlichen Selbstsucht zu finden sind.

Wie soll ich nun handeln? Wie soll ich mit den Nachrichten in den Medien umgehen? Jesus gibt hier im Lukas-Evangelium eine treffende Antwort:

„Es waren aber zu der Zeit etliche dabei, die verkündigten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihrem Opfer vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder gewesen sind, dieweil sie das erlitten haben? Ich sage: Nein; sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen.“
(Lukas 13, 1-3) [1]

Ich denke, die Aussage ist eindeutig. Der Weg zu den guten Früchten beginnt damit, das ich selbst umkehre und mein tägliches Fehlverhalten bekenne. Das wirkt sich dann auch auf andere Menschen aus.

Was sind nun die Früchte, die bezüglich des Krieges in Deutschland wachsen? Panzerlieferungen, Waffenlieferungen, Sanktionen, Kriegsrhetorik. Es sind die Früchte der Habgier, des Egoismus und des Zorns.

Kirche in Kriegszeiten
Aus meiner Sicht hat sich die Kirche aus dem Krieg heraus zu halten. Ihre Aufgabe besteht darin, das Evangelium zu verkünden. Ihre Aufgabe ist es nicht, Kriege anzuheizen, Menschen in den Krieg zu hetzen und Werbung für Waffenlieferungen zu machen. Die Barmer Theologische Erklärung, vor allem Kapitel V und VI fordern unmissverständlich, was die Kirche unterlassen sollte. Kapitel  V sagt kurz gesagt aus, dass die Kirche sich nicht zum Organ des Staates machen sollte, auch nicht zum staatlichen Pressesprecher. Kapitel VI sagt, dass das Wort Gottes nicht dazu missbraucht werden soll, um damit eigene Pläne durchzusetzen.

[1] Luther Bibel 1912

Jesus nachfolgen

Jesus nachzufolgen, ist für gläubige Christen ein zentrales Thema. Doch was bedeutet es, Jesus nachzufolgen? Muss ich, um Jesus nachzufolgen, als Heiliger durch die Welt laufen und wie ein Mönch leben? Oder muss ich in irgendeiner christlichen Gemeinde Suppe an die Armen verteilen? Wenn ich ein normales Leben in dieser Gesellschaft führen will, ist Jesus nachzufolgen, so wie es aussieht, gar nicht möglich, oder etwa doch? Als erstes möchte ich mal in die Bibel sehen und lesen, was Jesus konkret zur Nachfolge sagt. Im Lukasevangelium steht folgende Geschichte:

„Und sie gingen in einen anderen Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hin gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein anderer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.“
(Lukas 9,57-62) [1]

Hier beschreibt Jesus sehr schön, welche Fragen mit der Nachfolge verbunden sind. Wir Menschen richten unser Leben im Laufe der Jahre so ein, dass wir uns sicher und zu Hause fühlen können. Wir haben ein Einkommen, eine gemütliche Wohnung, vielleicht eine liebe Familie und unseren gewohnten Alltag. Wir erfüllen uns mit Hilfe anderer Menschen viele Wünsche, die im Laufe der Zeit in uns wachsen. Gleichzeitig entfernen wir uns unter Umständen von einer engen Beziehung zu Gott und wenden uns unserer Selbstsucht zu. Daraus ergeben sich Probleme, in die wir uns im Laufe des Lebens immer mehr verstricken. Diese Verstrickungen werden im Laufe der Jahre zur Gewohnheit, aus der wir alleine nicht mehr heraus kommen.

Wie steht es damit, Jesus nachzufolgen? Der Weg, Jesus nachzufolgen beginnt für mich damit, dass ich mein eigenes Leben hinterfrage. Macht mich das, was ich mir Wünsche, glücklich? Brauchen die Menschen, denen ich helfe, meine Hilfe wirklich? Habe ich mir irgendwelche Götzen geschaffen, denen ich diene? Bin ich zornig auf andere Menschen? Mache ich mir selbst Druck, weil ich denke, dass andere Menschen etwas von mir erwarten, was sie vielleicht gar nicht tun? Gibt es andere Menschen, die mich in ihre Probleme hinein ziehen? Habe ich mich durch mein Fehlverhalten in eine scheinbar ausweglose Situation gebracht?

Alle diese Dinge müssen, wenn man Jesus nachfolgen will, konsequent losgelassen werden. Da führt kein Weg daran vorbei. Es geht nicht darum, sich von der Gesellschaft abzuwenden und gegenüber anderen Menschen gleichgültig zu werden. Es geht viel mehr darum, die Dinge abzulegen, die aus der eigenen Selbstsucht oder der Selbstsucht anderer Menschen heraus wachsen. Es geht um die Dinge, die zwischen einem selbst und Jesus stehen. Das Loslassen wird mit Sicherheit zu Konflikten mit den Menschen führen, weil dadurch auch die Gewohnheiten anderer Menschen gestört werden. Das führt dazu, dass man selbst die Komfortzone verlassen muss und dass man unter Umständen auch massive Anfeindungen erfährt. Jesus selbst sagt dazu im Johannesevangelium:

„So euch die Welt haßt, so wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählt, darum haßt euch die Welt.“
(Johannes 15,18-19) [1]

Der Weg, Jesus nachzufolgen, führt letztendlich zu Gott, der das Universum geschaffen hat. Dieser Weg führt zu einem Leben mit Gott im Einklang mit seiner Schöpfung und führt zu wirklichem Frieden. Daran können die Anfeindungen der Menschen nichts ändern. Sich in die Machenschaften der Menschen zu verstricken bedeutet, sich von Gott zu entfernen und in den Strudel dessen mit hineingezogen zu werden, was Menschen sich gegenseitig antun.

[1] Luther Bibel 1912

Der Sinn der Arbeit

Arbeit und die Jagd nach dem Geld, ist in unserer Gesellschaft das Zentrum von allem. Gerade bei kleinen Einzelunternehmern ist die Jagd nach dem Geld das Zentrum ihres Lebens, um den sich alles dreht. Krampfhaft suchen sie nach dem nächsten Kunden, dem sie ihre Dienste anbieten können. Wenn ich mir das so ansehe, frage ich mich, ob die Bibel zu diesem Thema etwas zu sagen hat.

Es gibt einen Satz, der mir dabei in der Bibel sofort in den Sinn kommt. Der Apostel Paulus hat diesen Satz formuliert, als er mit Leuten in den Gemeinden konfrontiert wurden, die bei der täglichen Arbeit nicht mithalfen und stattdessen ihre Nase in Angelegenheiten gesteckt haben, die sie nichts angingen. Er sagte darüber den viel zitierten Satz:

„Und da wir bei euch waren, geboten wir euch solches, daß, so jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.“
(2. Thessaloniker 3,10) [1]

Gerade dieser Satz wird in christlichen Kreisen dazu genutzt um zu bekräftigen, das Arbeit das wichtigste im Leben ist und jede noch so schwere Arbeit für einen möglichst niedrigen Lohn eine gute Sache ist. Dies ist wieder mal ein Fall davon, wie die Bibel dazu missbraucht wird, um Menschen zu unterdrücken. Wenn man allerdings genauer in der Bibel liest, findet man tiefergehende Aspekte der Arbeit.

Als Jesus bei den Frauen Marta und Maria zum Essen eingeladen war, saß Maria bei Jesus und hörte gespannt, was er zu sagen hat, während Marta die Hausarbeit machte. Als Marta sich beschwerte, dass Maria ihr bei der Arbeit helfen sollte, antwortete Jesus:

„Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe; eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“ (Lukas 10,41-42)[1]

Jesus macht hier deutlich, dass man durch zu viele Sorgen und zu viel Arbeit schnell den Blick auf das Wesentliche verliert, das dem Leben einen wirklichen Sinn gibt. Das was man durch Arbeit und Sorgen aufbaut, hat nie lange Bestand und ist langfristig gesehen unbedeutend. Dies ist sehr schön im Buch Kohelet in der Bibel beschrieben.

„Ich sah an Arbeit und Geschicklichkeit in allen Sachen; da neidet einer den andern. Das ist auch eitel und Haschen nach dem Wind. Ein Narr schlägt die Finger ineinander und verzehrt sich selbst. Es ist besser eine Handvoll mit Ruhe denn beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind. Ich wandte mich um und sah die Eitelkeit unter der Sonne. Es ist ein einzelner, und nicht selbander, und hat weder Kind noch Bruder; doch ist seines Arbeitens kein Ende, und seine Augen werden Reichtums nicht satt. Wem arbeite ich doch und breche meiner Seele ab? Das ist auch eitel und eine böse Mühe.“
(Kohelet 4,4-8) [1]

Bedeutet das, das wir nun am besten nichts tun sollten? Jesus gibt uns da eine gute Antwort.

„Darum auch ihr, fraget nicht darnach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und fahret nicht hoch her. Nach solchem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß wohl, das ihr des bedürfet. Doch trachtet nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles zufallen.“
(Lukas 12,29)

Was bedeutet das nun für einen selbständigen Kleinunternehmer, der jeden Tag Geld verdienen muss? Ganz einfach: Gott hat die Welt und auch jeden einzelnen Menschen erschaffen, mit allem was er zum Leben braucht. Durch unsere Arbeit und unser Wissen, sind wir in der Lage, die Geschenke Gottes in der Schöpfung anzunehmen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Schöpfung zu bewahren und alle Lebewesen liebevoll zu behandeln, um Gott als Schöpfer dieser Welt zu ehren. Als Unternehmer muss ich mich also fragen: Wie kann ich dazu beitragen, dass wir Menschen das nutzen können, was Gott uns geschenkt hat? Wie kann ich ich als Unternehmer dabei Gott ehren? Sklavenarbeit, die Vernichtung der eigenen Gesundheit, die Zerstörung der Natur und die Jagd nach dem Geld sind mit Sicherheit kein Weg, Gott zu ehren.

[1] Luther Bibel 1912

Verhältnis zu den Staatsorganen

Immer wieder erlebe ich Christen, die betonen, wie sehr sie für die „Obrigkeit“ beten. Sie beziehen sich dabei auf den Römerbrief des Apostels Paulus in dem steht:

„Alle ohne Ausnahme müssen sich den Trägern der Staatsgewalt unterordnen. Denn es gibt keine staatliche Macht, die nicht von Gott kommt. Die jeweiligen Amtsträger sind von ihm eingesetzt.“
(Römerbrief 13,1) [1]

Aus der aus meiner Sicht falsch verstandenen Frömmigkeit können manche Christen sich gar nicht tief genug vor den Machthabern verbeugen und handeln oft gehorsamer, als Beamte und Gesetzgeber es verlangen.
Liest man aber in den Briefen des Apostels Paulus genauer nach, so erfährt man, warum man die Amtsträger respektieren sollte:

„Denn die staatliche Macht steht im Dienst Gottes, um dich zum Tun des Guten anzuspornen. Wenn du aber Böses tust, musst du dich vor ihr fürchten. Ihre Vertreter tragen nicht umsonst das Schwert.“
(Römerbrief 13,4)

Jesus selbst sagt im Markus Evangelium auf die Fangfrage der Pharisäer folgendes:

„Ist es nach dem Gesetz Gottes erlaubt, dem römischen Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir es tun oder nicht?« Jesus erkannte ihre Scheinheiligkeit und sagte: »Ihr wollt mir doch nur eine Falle stellen! Gebt mir eine Silbermünze; ich will sie mir ansehen.« Sie gaben ihm eine und er fragte: »Wessen Bild und wessen Name sind denn hier aufgeprägt?« Das Bild und der Name des Kaisers«, antworteten sie. Da sagte Jesus: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört – aber gebt Gott, was Gott gehört!«
(Markus 12,14-17)

Was bedeutet das in der Praxis? Zum einen sind die staatlichen Organe da, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Sie sorgen dafür, dass die komplizierten Abläufe in einer Gesellschaft reibungslos ablaufen können. Das bedeutet, dass Polizei, Müllabfuhr, Krankenversorgung, Feuerwehr und vieles mehr zu Verfügung stehen. Die Staatsorgane an sich haben nichts mit Gewaltherrschern oder korrupten Beamten zu tun, die sich nur bereichern und die Menschen ausbeuten.

Des weiteren ist es nicht zielführend, sich mit den staatlichen Organen anzulegen und diese zu bekämpfen. Das ändert an der Gesinnung der Mehrheit der Gesellschaft gar nichts. Für Missstände sind nicht die Staatsorgane die Ursache sondern die Einstellung jedes einzelnen Menschen. Was bringt es, die Müllmänner zu beschimpfen, weil sie die gelbe Tonne nicht leeren wollen? Es ist besser, den eigenen Müll richtig zu trennen oder weniger Plastikmüll zu verursachen.
Will man was ändern, so sollte man das tun, was Jesus in seiner Bergpredigt gesagt hat:

„Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen und die Menschen zertreten es. Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
(Matthäus 5,13-16) [1]

Das bedeutet, dass wir wie Salz eine Würze in das legen sollen, was wir sagen. Wenn es nötig ist, sollen wir klar, deutlich und zugleich respektvoll lohne Heuchelei Kritik an Missständen üben. Gleichzeitig sollen wir mit unseren Taten Vorbild sein und nicht zu den Missständen beitragen.

[1] Gute Nachricht Bibel, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft