Täter und Opfer

Der folgende Artikel beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen. Vielleicht hilft er dabei, dass andere Menschen nicht den gleichen Schaden erleiden, den ich erleiden musste.

Ich bin mittlerweile fast 50 Jahre alt und erkenne erst jetzt, dass ich über Jahrzehnte hinweg an die Wand gespielt, ausgenutzt und fast vernichtet wurde. Ich bin ein typisches Opfer der Machtspiele von Menschen, die in eine höhere soziale Schicht hinein geboren wurden als ich. Warum ist mir das passiert? Ich habe zu Hause von frühester Kindheit an nie gelernt, mit der alltäglichen Boshaftigkeit einiger Menschen umzugehen. Ich habe nie gelernt, dass es Menschen gibt, die derart boshaft sind, dass es ihnen eine Freude ist, das Leben anderer Menschen zu vernichten, um daraus ihren Profit zu schlagen und ihren Opfern dann die Schuld für ihr Leid zu geben. Das traurige daran ist; Wenn Menschen Opfer geworden sind, haben sie niemanden, der ihnen hilft. Das Schicksal von Opfern ist hässlich und verdirbt den Menschen, denen es gut geht, die Laune. Deswegen will niemand wirklich etwas vom Leid von Opfern wissen. Opfer sind dazu gezwungen, sich selbst aus ihrem Elend heraus zu ziehen und sich selbst wieder aufzubauen, doch wie können sie das schaffen?

Opfer haben nur die Möglichkeit, das, was ihnen angetan wurde zu durchschauen und die Mechanismen der Täter zu verstehen. Das erste, was Opfer dabei erkennen müssen ist, dass Menschen aus den untersten sozialen Schichten nichts haben, was sie den Tätern aus den sozialen Schichten über ihnen entgegen setzen können. In Machtkämpfen sind sie immer hoffnungslos unterlegen, denn die Menschen höherer sozialer Schichten haben mehr Ressourcen, bestimmen die Spielregeln ihrer Machtkämpfe und halten gegen die Menschen der unteren sozialen Schichten zusammen. Dessen sollten sich die Menschen niedriger sozialer Schichten stets bewusst sein, und sich aus Machtkämpfen heraus halten. Die Menschen, die in Machtkämpfen um die Vorherrschaft in der Pyramide der Macht ringen, vernichten sich immer wieder aufs Neue gegenseitig. Sie benutzen dabei die Menschen unterer sozialer Schichten für ihre Machtkämpfe. Nur die Menschen, die sich aus diesem Machtkämpfen heraushalten und rechtzeitig das Weite suchen, bleiben bestehen, während sich der Lauf der Geschichte stetig ändert. Sich aus Machtkämpfen heraus zu halten bedeutet auch, nicht für die Machtkämpfe der oberen sozialen Schichten benutzt zu werden.

Potentielle Opfer haben nur die Möglichkeit, Licht in die finsteren Pläne ihrer Ausbeuter zu bringen, doch wie können sie das tun? Ich denke, dass Gott selbst jedem Menschen zwei Möglichkeiten gegeben hat, Licht in das Dunkel zu bringen. Zum einen hat Gott in der Bibel sein Wort gegeben, dass dem Menschen den Weg zu ihm weist. Des weiteren kann jeder Mensch Gottes Schöpfung betrachten. Dies kann er zum Beispiel auch mit Hilfe der Naturwissenschaften tun. Die Naturwissenschaften bieten jedem Menschen die Möglichkeit, direkt durch eigene Beobachtungen und Experimente an gesicherte Informationen zu kommen, die frei von den Lügen anderer Menschen sind.

Ich halte es überall dort, wo man zwischen die Fronten von Machtkämpfen geraten kann für wichtig, Daten zu sammeln und ein dichtes Netz aus Schätzwerten zu weben, in der sich Lüge und finstere Pläne verfangen. Je dichter das Netz aus Schätzwerten ist, desto früher werden Lügen und Intrigen sichtbar. So kann man als Mensch aus den unteren sozialen Schichten rechtzeitig das Weite suchen, bevor man zwischen die Fronten von Machtkämpfen gerät.

Ich möchte hier ein Beispiel aus meinem beruflichen Alltag bringen: Als freiberuflicher Ingenieur neigt man vielleicht dazu, jedem Kunden einen Vertrauensvorschuss entgegen zu bringen, weil man meist dringend Aufträge braucht um finanziell zu überleben. Man möchte schließlich den Auftrag möglichst gut erfüllen und geht davon aus, dass die eigene Arbeit wertgeschätzt wird. Man geht davon aus, dass es bei der Bearbeitung eines Auftrages um die Arbeit und um die Sache geht. Leider ist das meiner Erfahrung nach selten der Fall. Kunden sind Menschen und Menschen sind verschieden. Manche Kunden möchten lediglich den Auftrag bearbeitet haben, andere Kunden möchten ihr Hobby betreiben und suchen Gesellschaft, andere Kunden benötigen einen Sündenbock und wieder andere Kunden sind in kriminelle Machenschaften verstrickt und wollen ihre Machenschaften verschleiern. Um nicht in die Probleme von Kunden hineingezogen zu werden, ist es sehr wichtig zu untersuchen, wer der Kunde ist. Dabei ist es in manchen Bereichen nicht möglich, an Informationen zu kommen. Deshalb sind hier Schätzungen auf physikalischen Grundlagen die objektivste Quelle. Folgende Fragen sollten hier zum Beispiel beantwortet werden:
Wo befindet sich der Kunde in der Pyramide der Macht?
Wie lang ist die Befehlskette?
Wie groß ist die Machtpyramide des gesamten Projektes, geschätzt am Arbeitsaufwand?
Wie kam er auf mich zu ?
Was ist mir aufgefallen ?
Was war der erste Eindruck ?
Was hat ihn dazu bewogen, zu mir zu kommen ?
Wie groß ist der Arbeitsaufwand?
Wie zahlungskräftig ist der Kunde?
Kann es sich der Kunde leisten, mich zu bezahlen?
Bekommt der Kunde überhaupt genug Profit aus seinem Projekt?

Für jede dieser Fragen sollten Zahlenwerte geschätzt werden. Je mehr Zahlenwerte vorliegen, desto klarer wird das Gesamtbild der Situation, in der sich der Kunde und man selbst befindet. Oft wird dabei deutlich, dass auch der Kunde in Machenschaften verstrickt ist. In diesem Fall kann man sich dann entscheiden, welches Risiko man eingehen möchte und ab wann man das Weite sucht.
Vor allem dann, wenn man es mit Menschen zu tun hat, die Macht über andere ausüben können, sollten solche Analysen durchgeführt werden. Ich habe es oft genug erlebt, dass selbst anfangs unwichtige Schätzwerte zu überraschenden Ergebnissen geführt haben, die schnell zur Demaskierung von Ausbeutern geführt haben.

Wenn man Opfer geworden ist, hilft das Beleuchten dessen, was einem widerfahren ist bei der Aufarbeitung des eigenen Schicksals. Häufig ist es so, dass ein Opfer auch nach der Tat an den Täter gebunden ist. Es kann sein, dass der Täter sein Opfer auch nach der Tat ausnutzt, oder dass das Opfer in einem Rechtsstreit versucht, Schadenersatz zu erhalten. Das Opfer kann auch von Hilflosigkeit geplagt werden, von einer Angst, dass der nächste Täter zuschlägt und das Opfer erneut ein Opfer eines anderen Täters wird. Deshalb halte ich es für wichtig, dass Opfer die Anzeichen der meist unbekannten Tat erkennen. Meist sind die Taten der Täter so subtil gesponnen, dass diese Taten nie ergründet oder gar bewiesen werden können. Meist wird geschwiegen und das Opfer stößt gegen eine unsichtbare Mauer, an der es zerbrechen kann.

Durch das Ermitteln von Schätzwerten durch das Opfer können Fixpunkte geschaffen werden, an denen Widersprüche sichtbar werden und kleine Teile der im Dunkeln liegenden Tat sichtbar werden. Das Opfer bekommt auf diese Weise zu spüren, dass es nicht hilflos ist. An diesen Fixpunkten entstehen Ansatzpunkte, an denen Gegenmaßnahmen gegen einer erneute Tat sichtbar werden können. Es werden auch Warnsignale sichtbar, die dem Opfer helfen können, in Zukunft nicht mehr in die Fänge dieser Art von Tätern zu geraten.

Warum schreibe ich das? Ganz einfach: Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass es anderen Menschen aus niedrigen sozialen Schichten nicht so ergeht wie mir. Menschen niedriger sozialer Schichten sind nicht wehrlos. Sie können mit Hilfe der Naturwissenschaften und mit Gottes Hilfe Licht ins Dunkel bringen, um nicht in die Fänge von Ausbeutern zu geraten.