Im folgenden möchte ich einige Gedanken zur Smart City ausführen um darzulegen, wie ich das Konzept der Smart City einschätze: Die Smart City muss nicht realisiert werden. Sie kommt von selbst und wir müssen damit klar kommen. Der erste Schritt vor der Schaffung einer Smart City ist der Aufbau einer Industriegesellschaft. In diesem Stadium der gesellschaftlichen Entwicklung werden die technischen Ressourcen aufgebaut und die Gesellschaft wird auf den technischen Standard einer Dienstleistungsgesellschaft gebracht, so dass Maschinen überall ihren festen Platz in der Gesellschaft haben. Der Aufbau einer Smart City erfolgt dann durch die Schaffung einer Infrastruktur zur Sammlung von Daten. Diese Daten an sich sind ein Abbild der Wirklichkeit. Mit diesem Abbild entsteht die Smart City. Sobald Daten vorhanden sind, können Algorithmen auf diese Daten zugreifen. So wird die Steuerung der Smart City im beliebigem Umfang möglich. Parallel dazu wird die industrielle Produktion zur Schaffung der Industriegesellschaft heruntergefahren, während die künstliche Intelligenz und 3D Drucker die Produktion zum Erhalt der Ressourcen übernehmen. Die Produktion wird dann über Roboter und künstlicher Intelligenz so weit aufrecht erhalten, dass der Verschleiß der Güter ausgeglichen wird.
Unsere Gesellschaft ist ein System, dass mit Energie, Nahrung, Wasser, Luft, Werkstoffen und Medizin, versorgt werden muss. Die Entsorgung muss über eine Kreislaufwirtschaft erfolgen. Informationen und Daten sind die Grundlage der Steuerung der Energie- und Stoffströme. Daten sind die Grundlage, die den materiellen Produkten eine Gestalt geben. Alle Dinge bekommen digitalen Zwillinge. Dafür werden heutzutage Daten erhoben. 1 Das ist im Wesentlichen das, worauf es bei der Smart City ankommt.
Unser heutiges Wirtschaftssystem ist in der Theorie darauf ausgelegt, dass jeder erwerbsfähige Mensch im Normalfall sein Einkommen durch durch die Gehaltszahlung eines Unternehmens erhält. Jedes Unternehmen muss so viel es kann produzieren, um Gewinne zu erwirtschaften und Kredite mit Zinsen zu bedienen. Es muss so viel wie möglich produziert werden, ganz gleich, ob die Produkte benötigt werden oder nicht. Die Produktion zu drosseln bedeutet, die Kredite nicht mehr bezahlen zu können. Es bedeutet auch, dass Menschen ihre Arbeitsplätze und so ihr Erwerbseinkommen verlieren. Sind die Märkte irgendwann gesättigt, weil die Menschen alles haben was sie brauchen, werden bis heute Kriege geführt, um die Güter, die produziert wurden, zu zerstören. So könnte unser heutiges Wirtschaftssystem endlos weiter laufen, wenn es nicht an seine physikalischen Grenzen stoßen würde: Ressourcenknappheit und Energieknappheit.
Heutzutage wollen mehr als 8 Milliarden Menschen den Wohlstand erreichen, den die Menschen in den Industrieländern haben. Aus diesem Grund haben bereits Kriege um die Energie- und Rohstoffquellen begonnen. Dies ist die zwingende Konsequenz aus dem Wachstum der weltweiten Wirtschaft. Wer jetzt hofft, dass erneuerbare Energien und Öko-Romantik dieses Problem lösen werden, dem muss ich diese Hoffnung leider nehmen. Wie ich in meinem Buch „Einblick in das Verborgene“ analysiert habe, ist nicht genug erneuerbare Energie für eine weltweite Industriegesellschaft vorhanden. Erneuerbare Energie können aufgrund ihrer geringen Energiedichte eine Industriegesellschaft nicht mit Energieträgern mit hoher Energiedichte versorgen.
Es wäre schön gewesen, wenn die Gesellschaft in Europa vernünftig gewesen wäre und das heutige Wirtschaftssystem mit seinem Wachstumszwang hinterfragt hätte. Das hätte vor allem bedeutet, dass Güter produziert werden, die so langlebig sind, dass sie Generationen halten. Die Wirtschaft hätte ihren Schwerpunkt auf immaterielle Güter legen können, wie Wissenschaft, Technologie, Kunst und Kultur. Die letzten drei Jahre haben mir aber gezeigt, dass die meisten Menschen das nicht wollen. Sie wollen, quer durch alle gesellschaftlichen Schichten, dass alles so bleibt wie es ist und dass sie nichts ändern müssen, schlimmer noch; In der Corona-Pandemie haben die meisten Menschen gerade in Deutschland gezeigt, dass sie absolut nichts aus der Geschichte lernen. Gerade hier in Deutschland, wo in der Zeit des Nationalsozialismus eine der brutalsten Diktaturen geherrscht hat, haben die meisten Menschen nur aufgrund einer Medienkampagne alle freiheitlichen Werte mit Freude aufgegeben. Sie haben sich wie Musterschüler verhalten, die von ihren Machthabern die best Note erhalten wollten. Mit dem jetzigen Krieg gegen Russland setzt die Gesellschaft in Deutschland noch einen drauf und beweist, dass sie anscheinend dort weiter machen will, wo sie vor drei Generationen aufgehört hat. Für mich war das eine ernüchternde und bittere Erfahrung, die mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat.
Ich vermute, die Dynastien an der Spitze der Gesellschaft wissen, das die meisten Menschen von sich aus nichts ändern werden. Die meisten Menschen brauchen ein System das ihnen sagt, was sie tun sollen. Das ist leider der Grund, warum die Smart City entstehen wird und entstehen muss. Mit Hilfe einer Infrastruktur zur Gewinnung von Daten und mit Hilfe von auf künstlicher Intelligenz basierenden Systemen zur Steuerung der Wirtschaft, ist es möglich, Wirtschaftskreisläufe in Echtzeit zu regeln. Über ein Sozialpunktesystem, in dem gewünschtes Verhalten belohnt wird, lässt sich das Verhalten der Menschen so beeinflussen, wie es nötig ist. So wird die bisher vorgegaukelte freie Marktwirtschaft obsolet, die das Verhalten der Menschen über finanzielle Anreize steuert. Auf diese Weise kann ein Wirtschaftssystem entstehen, dessen Produktion lediglich dazu dient, den Verschleiß der Güter in der Gesellschaft auszugleichen und den Menschen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Die Gesellschaft kann ihren Schwerpunkt so in den immateriellen Bereich verlagern. Der Ressourcenverbrauch sinkt dadurch, während der technische Fortschritt einen starken Aufschwung erfahren dürfte. Die Menschen sind nicht mehr hauptsächlich damit beschäftigt, teilweise völlig nutzlose Dinge zu tun, nur um Geld zu verdienen. Stattdessen können sie persönlich wachsen und für sich selbst erkennen, was sie wirklich wollen.
Die Smart City ist keine Revolution, sondern eine Transformation. Es ist nicht nötig, die Güter, die wir haben zu zerstören oder die Menschen zu ändern. Die Smart City erhöht lediglich den Informationsfluss in der Gesellschaft und perfektioniert die Manipulation der Menschen, so dass die Prozesse in Gesellschaft und Wirtschaft ungestört ineinander greifen können.