In den letzten Monaten hatte ich aufgrund der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronaschutzverordnung viel Zeit, um meine alten Projektunterlagen zu sortieren und von unnötigem Ballast zu befreien. Dabei ist mir eines aufgefallen: Ich habe die Letzten 15 Jahre meiner Tätigkeit als Ingenieur viel Schrott produziert. Der Schrott war wirkliche Ingenieurskunst. Ich hatte viele Probleme durch interessante Einfälle gelöst und die Geräte, die dabei entstanden, haben funktioniert. Ich habe vieles dabei gelernt und konnte sehr viel Berufserfahrung sammeln. Allerdings sind viele von den Geräten, die meine Mitstreiter und ich entwickelt haben, vollkommen nutzlos. Da ist zum Beispiel ein Stirling-Motor, der genau das macht, was in meinen Berechnungen theoretisch vorhergesagt wurde. Er funktioniert nur periodisch schwankend. Da ist eine Anlage zur hydrothermalen Carbonisierung von Biomasse, die aus Biomüll Sondermüll macht. Die funktioniert perfekt. Da sind LED Lampen, die sich für die Erforschung des Pflanzenwachstums bei unterschiedlichem Licht eignen, aber unbezahlbar sind. Auch die Bienenstockwaage, die ich sogar bis zur Produktionsreife entwickelt und gebaut habe, leistet mir in der Imkerei gute Dienste, kann aber finanziell nicht mit Produkten Made in China konkurrieren.
Als ich mir diese und noch viel mehr Projekte angesehen habe, ist mir aufgefallen, das ich bisher mit immer neueren und ausgefalleneren Ideen versucht habe, Irgendwelche Produkte an Menschen zu bringen, die viel zu viele Dinge haben. Unsere Gesellschaft produziert so viel, dass sie daran erstickt. Genau in diese Gesellschaft habe ich versucht, meine Produkte hineinzudrücken. Es ist nichts weiter als kompletter Irrsinn. Da wird mir bewusst, was Jesus im Matthäus-Evangelium gesagt hat:
„„Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“
(Matthäus 6,24)
Ich habe die letzten Jahre viel zu sehr dem Geld gedient, was mich krank gemacht hat. Selbst wenn ich in einer Firma angestellt gewesen wäre, hätte ich im Auftrag meiner Firma nichts anderes gemacht, nämlich, noch mehr noch billiger zu produzieren. Dabei hätte ich versucht, mit den Arbeitern in den chinesischen Fabriken oder mit Robotern in Produktionshallen zu konkurrieren.
Unsere Gesellschaft hat viele Probleme im Bereich Energieversorgung, Armut, Ausbeutung und der Schädigung der Umwelt. Die Maßnahmen, die heutzutage zur Lösung dieser Probleme angestrebt werden, erscheinen mir wiederum von der Jagd nach dem Geld beherrscht. Jeder Akteur versucht, sein Produkt in den gesättigten Markt zu drücken. Man denke dabei nur an die völlig hirnrissige Elektromobilität. Dabei wird schon wieder viel Schrott und Müll produziert und nichts ändert sich.
Ich habe einige Ideen, die ich zur Lösung unserer Energieprobleme beitragen kann. Ich kann aber nicht beurteilen, für wen diese Ideen geeignet sind und für wen nicht. Ich will auch niemandem mehr eine Idee aufschwatzen, der diese Idee gar nicht braucht, nur um etwas Geld bezahlt zu bekommen. Deshalb erscheint es mir am besten, wenn ich meine Ideen unter der Creative Commons Lizenz publiziere. Ich werde dabei nicht die Aussagen nachplappern, die in den oft politisch motivierten Veröffentlichungen offizieller Institute zu finden sind. Es erscheint mir sinnvoller, die Annahmen, für die mir keine eigenen Messungen zu Verfügung stehen, durch nachvollziehbare Fermi-Schätzungen festzulegen. Die Leser meiner Veröffentlichungen sollen die Gedankengänge mit ihrem gesunden Menschenverstand nachvollziehen können. So besteht die Möglichkeit, dass meine Ideenbeiträge die Menschen finden, für die diese Beiträge wirklich hilfreich sind.
Wir müssen endlich umdenken und von den Verhaltensmustern abweichen, die uns in die jetzige Krise manövriert haben. Sonst wird sich nie etwas ändern. Auf die Frage, wovon ich leben soll, gibt Jesus die Antwort:
„Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?“ (Matthäus 6,25-26) [1]
[1] Luther Bibel 1912